Wow! War das'ne Feier - 25 Jahre Tennissparte

Ja, das war es doch, ein Treffen von Freunden für Freunde und das war selbst bei widrigen Wetterverhältnissen möglich … aber der Reihe nach.

 

Haben wir (Spartenleitung und Helfer) seit langem geplant unser Jubiläum zum 25 jährigem Bestehen der Tennissparte des V.f.L. Hitzhusen. Vielfach haben wir uns getroffen und alle Beteiligten erinnerten sich spontan an die 10 Jahresfeier im Forsthaus, eines unserer schönsten und größten Feste in der Vereinsgeschichte und  allen Beteiligten heute noch in reger Erinnerung steht.

 

Damals war Tennis für uns (fast) alles und die logische Konsequenz, ein schönes Fest zu feiern fast zwangsläufig.  

 

Ja, das war unsere Vorstellung bei der Ideenfindung für eine angemessene Veranstaltung zu unserem 25 jährigen Bestehen der Tennissparte unseres Sportvereins, dem  V.f.L. Hitzhusen.

 

Ein Ball muss her, lange nicht mehr gemacht, jetzt soll er dieses Ereignis krönen,  aber noch schlechter als schlechtes Wetter sind Feste zu denen es kaum Anmeldungen gibt. Somit mussten kurzerhand alle Vorbereitungen abgeblasen werden, Muskikapelle wurde storniert, Räumlichkeiten wieder freigegeben und Menuevorschläge ad akta gelegt. Das war schon enttäuschend, da doch die Bereitschaft, mal was Schönes zu Werke zu bringen, unsere ganze Vorbereitungstruppe motivierte.

 

Also – ersteinmal durchatmen und erneut Anlauf nehmen, wie es sich für Sportler gehört.

Jetzt also ein wenig bodenständiger, Essen und Trinken, Klönen und Lachen, für Jung und Junggebliebene bei schönem Wetter auf eigener Anlage mit schön gestaltetem Einladungsflyer, sprich Grillfest mit Freunden für Freunde. Ja, das wär’s doch. Und wenn dann noch unser Geburtstag den Geldbeutel der Gäste schont – umso besser.

 

Gesagt getan , Ärmel hoch und los.

 

Zelte aufbauen, Getränke besorgen, Menuevorschlag mit Mario besprechen, Anlage in tip-top Zustand versetzen, Dekoration überlegen, Stühle und Bänke besorgen, Einladungen schreiben und verteilen, Reden ausdenken, Grills und Kohle  beschaffen, Reklame machen,  Meinungen synchronisieren  und und und …

 

Hm, Hm, wie wird das Wetter – brauchen wir einen Plan B ? ne ne, die Wetter-App zeigt Sonnenschein ne ne meine App zeigt eher durchwachsenes Wetter an – so prallten Meinungen aufeinander, aber ruhig bleiben, wird schon, wird schon.

 

Am Vortag wurde dann letze Hand angelegt, an der Festrede gefeilt, Blumen und Tischschmuck angelegt, Getränke kühl gestellt, Fleisch eingelegt und Gemüse geschnibbelt. Jetzt merkte auch der Skeptiker: Ich glaub‘ das wird was.  Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren- unser für alle Lebenslagen bekannter Aphorismus musste auch heute wieder herhalten. Einige wollten schon das Handtuch schmeißen, konnte aber noch durch den langsam aufgekommenen Optimismus der anderen vereitelt werden.

 

Samstag früh, der 5. September:

 

Der erste Blick nach unruhigem Schlaf – wie ist das Wetter?  Sonne mit Wind und Regen gepaart bei stürmischer Aussicht und – lange Regenperioden sollten nur von kurzen Schauern unterbrochen werden- also  so mittelhochtief, am Vortag, wurde berichtet, dass sich die Zeltplanen wohl selbständig gelöst hätten und das Dach anhob sich abzuheben. Wat dat wohl ward ?

 

Wer sich Samstag morgen im Sportlertreff eingefunden hatte, spürte die Betriebsamkeit aller hier Anwesenden. In der Küche wurde geschnibbelt, geputzt und eingelegt, gerührt und gekocht, im Grillbereich aufgebaut und begutachtet, im Getränkebereich geordnet, sortiert und probiert, im Zelt dekoriert, tischdeckifiziert und fotografiert – kurz tausend Hände immerhin hatten sich 130 Personen angemeldet – und das ist fast mehr als wir Tennisspieler haben.

 

Landfrauen, Feuerwehr, Schule und Kindergarten, Seniorenclub, VfL Vorstand, Gäste aus Wrist und Ellerbek, Ehemalige und Aktive, und, und, und, und natürlich die Bürgermeisterin mit standesgemäßer Entourage.

 

Hatten wir uns doch gedacht, dass unsere Kinder-und Jugendvereinsmeisterschaft ein guter Anlaß für eine Feier zum 25 jährigen Bestehen der Tennissparte sei. Packende Endspiele sollten den Rahmen für diese (Sieges)-Feier sein so war’s geplant, ab 16.00 sollte das Spektakel losgehen, aber da war keiner auf dem Platz ? Hä?

Dirk und seine Mannen / Mädels hatte sich auf Petrus Druck schon in die Mehrzweckhalle verzogen, erste Gäste kamen und mussten aufpassen, dass ihr Begrüßungsgetränk nicht verwässerte, Fotografien erzählen eine traurige Wettergeschichte, alle Plätze standen unter Wasser und erinnerten mehr an eine Badeanstalt als an Tennisplätze. Menschen drängten sich unter den Wetterüberstand, waren guter Dinge und warteten auf die ‚Tennis-Gladiatoren‘. Schon jetzt hatte man den Eindruck, dass alles Weitere stark vom Improvisationstalent der Betroffenen abhängt.  Das war aber nicht unser Problem. Das Zelt bot genügend Platz, Mithelfer wuselten auf der Anlage herum, andere hielten sich im Vereinshaus auf, wieder andere prüften die Getränkequalität oder begüßten sich herzlich.

25 Jahre Tennissparte - unser 'Präsi' Reinhard
25 Jahre Tennissparte - unser 'Präsi' Reinhard

Die Jugenlichen trudelten tröpfchenweise ein, aufgeregt wie immer, wenn Siegerehrungen anstehen. Eltern und Großeltern erzählten von der Leistung ihrer Kinder und Kindeskinder, Langnichtmehrgesehene wurden herzlich begrüßt, nur der 'Präsi' wischte sich ab und an den Schweiß von der Stirn.

 

Dann kam die Siegerehrung! Leuchtende und stolze Gesichter nahmen die Preise und Pokale in Empfang, Namen wurde erwähnt und in Verbindung mit Steffi Graf und Boris Becker gebracht. Überall sah man entspannte Gesichter und volle Gläser , dass es mittlerweile aufgehört hatte zu regnen wurde nicht bemerkt.

 

Die große Festrede stand an. Unser Präsident Reinhard, assistiert von mir, begrüßte die Anwesenden – garniert mit kleineren Wortschmankerln - bedankte sich bei allen, die in der Vergangenheit Gutes für den Verein getan hatten , alles unter anerkennendem Beifall der 130 Gäste.

Natürlich hatten die Gäste auch Geschenke zum Wohle des Vereins mitgebracht, auch hier galt der Dank den Gästen und der Organisation, denen sie angehörten.

 

Die Kinder blieben gespannt, auch wenn die abtrocknenden Plätze langsam wieder zu Spaß und Spiel aufforderten.

 

Nun die Bürgermeisterin, die in feinsinniger Form Ihren Dank für die Arbeit an der Tennisfront lobte und in launiger Weise allen Aktiven mit einer hübschen Stalllaterne (mit 3 ‚l‘) heimleuchtete.

Die Geschichte der Tennisparte über die Jahre, kritische sportpolitische Anmerkungen zum Vereinsleben oder auch das stets vorgetragene Leitbild unserer Tennissparte wurden wegen aufkommender Unruhe und spürbaren Hunger und Durst zunächst ausgesetzt. Der Aufruf – Essen ist fertig – hatte Mario zwar etwas überrascht, hatte er doch grad‘ den Grill angezündet und den Grillmichi vor einer drohenden Kohlenmonoxydvergiftung bewahrt, schluckte kurz und begann in professioneller Weise hungrige Mäuler – Kinder und Frauen zuerst – mit leckersten Speisen zu versorgen. Da gab es Steaks, Koteletts, Würstchen aller Art, Salate grün und rot und gelb, Gemüsepfanne mediterran, Spieße, Kartoffel- und Nudelsalat, dazu trockener Weiß- und Rotwein, Sekt oder Bier, alkoholfreie Getränke jeglicher Art, Säfte, Wasser und wer einen Kaffee wollte hat wohl auch einen bekommen.

Man sagte, dass einige wohl auch mehrfach am Buffet gewesen sein sollten – gut so –


'heute ist unser Geburtstag , heute geben wir einen aus'


war die Antwort wer es wissen wollte.


Mittlerweile wurden alle Plätze wieder bespielt wie es sich für ordentliche Tennisplätze geziemt, die Getränkeaufnahme lief jetzt wieder besser, der Grillvorrat nahm in dem Maße ab wie die Fröhlichkeit  der Gäste zunahm. Es war ein buntes Treiben, Lachen und Scherzen war überall gegenwärtig; manche im Zelt, andere draußen und der ein oder andere hat noch Fotos gemacht, die die ausgelassenen Stimmung bezeugen.

Spät – sehr spät, nachdem das Sportlertreff von einigen Aufrechten noch in einen vorzeigbaren Zustand gebracht wurde – am Sonntag sollte ein Leistungsklassenturnier mit ca. 20 Personen stattfinden – gingen auch die Letzten nach Hause mit dem Gefühl:


Das war doch ein schönes Fest!


 Euer Michi

 

 

 


P.S.:

Am Sonntag wurde dann geordnet die Zeltstadt wieder abgebaut. Ca. 15 Personen halfen, das Sportlertreff wieder in einen ordentlichen Zustand rückzuversetzen, Essen und Trinken konnte nochmals gereicht werden, diesmal natürlich wieder unter regnerischen Voraussetzungen, aber wir hatten ja schon ausreichend Erfahrung.   Man schwelgte in Erinnerungen des Vortages, klopfte sich gegenseitig auf die Schultern.

 

Die letzte Frage, wann denn das nächste Fest stattfinden soll, wurde jedoch nicht mehr beantwortet…